
In Cottbus-Sachsendorf hat es am Neujahrsmorgen einen Übergriff auf drei Asylbewerber gegeben. Dabei sind zwei von ihnen verletzt worden. Wie uns die Polizei mitgeteilt hat, wurden insgesamt drei afghanische Asylbewerber bereits in der Gelsenkirchener Allee von sechs bis sieben Personen angegriffen. Ein Asylbewerber soll mit einer Flasche attackiert worden sein, ein anderer bekam Faustschläge ab. Danach flüchteten die Afghanen in ihre Unterkunft (ein Wohnverbund in der Zielona Gora Straße 17-19). Die Bürgerinitiative "Cottbus schaut hin" berichtet, dass die Asylbewerber zuvor als "Scheiß Ausländer" beschmipft wurden.
Nach Aussagen des Wachsschutzes der Unterkunft gegenüber der Polizei soll es gegen 2 Uhr am Eingang geklingelt haben. Das Wachpersonal öffnete den Eingang, dabei stürmten vier Männer und zwei Frauen herein und gerieten sofort wieder mit den Asylbewerbern aneinander. Nachdem der Wachschutz vergebens versucht hatte, die Beteiligten zu trennen, wurde die Polizei gerufen.
Das sollen die Angreifer mitbekommen haben und daraufhin geflohen sein. Als die Polizisten eintrafen, war bereits der Rettungsdienst vor Ort, um zwei Afghanen zu behandeln. Laut Bürgerinitiative musste ein Opfer mit gebrochenem Kiefer ins Carl-Thiem-Klinikum. Die Polizei hat Anzeige von Amts wegen eingeleitet. Der Staatsschutz ermittelt wegen schwerer Körperverletzung gegen Unbekannt, weil ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann.
Der Vorwurf, dass das Wachpersonal den Angriff unterstützt hat, kann die Polizei aktuell nicht erhärten. Dazu gilt es weitere Ermittlungen abzuwarten. Auch die Stadt Cottbus hat eine Überprüfung der Arbeitsabläufe eingeleitet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt gibt es allerdings keine Auffälligkeiten. „Cottbus schaut hin“ wirft der beauftragten Wachschutzfirma vor, dass ihr Personal den Angriff zugelassen haben soll. Demnach sollen die Sicherheitsmänner sogar zugeschaut, verzögert die Polizei gerufen und die Angreifer fliehen gelassen haben.
Wachschutzfirma wehrt sich gegen Vorwürfe
Diesen Vorwurf weist die Firma "Diestelkam Dienstleistungsgruppe" vehement zurück. Demnach ist es erst durch den Nachdruck der Mitarbeiter und die Verständigung der Polizei gelungen, die Täter in die Flucht zu schlagen. Ebenso wurden diese Mitarbeiter "zum eigenen Schutz vor Übergriffen der Täter" ausgetauscht und ein Objektkontrolleur eingesetzt, um Hintergründe zu ermitteln. In ihrer Stellungnahme bietet die Firma der Bürgerinitiatve an, in Zukunft präventiv zusammenzuarbeiten.
red