
Regie: Isa Prahl
DarstellerInnen: Bibiana Beglau, Bjarne Mädel, Emma Bading, Janina Fautz und Louis Hofmann
Seit vielen Wochen ist die Tür zu: Mike, gerade 18 geworden, hat sich eingeschlossen. Er ist nicht krank. Er hat sich bewusst dazu entschieden, am Leben draußen nicht mehr teilzunehmen. Die Eltern sowie Schwester Miriam stehen buchstäblich vor seiner Tür ˗ warten, fragen, fordern, flehen, rasten aus, verzweifeln, beschuldigen, ignorieren und hoffen. Am Ende erkennen alle drei, dass sie es sind, die Mikes Zurückgezogensein erst ermöglichen und dass sie Mike helfen müssen, damit er noch einmal ganz für sich in die Welt finden kann. 1000 ARTEN REGEN ZU BESCHREIBEN bezieht sich auf das japanische Phänomen Hikikomori, das sich zunehmend auch in Westeuropa verbreitet. In Japan soll es bereits mehr als 1 Millionen Jugendliche geben, die sich von der Gesellschaft zurückziehen und sich über Wochen, manchmal Monate und sogar Jahre in ihr Zimmer einschließen. Die Gründe liegen zumeist in einem Gefühl der Überforderung, in der Versagensangst, den Erwartungen und Verantwortlichkeiten des Erwachsenenlebens nicht standhalten zu können. Leistungsdruck, sozialer Druck, aber auch Entscheidungsdruck in einer Fülle an Möglichkeiten drängen sie in dieser Phase der Selbstfindung schließlich in die Isolation.