
Das Menschenrechtszentrum Cottbus lädt am 7. Juni um 18:30 Uhr zur Vorführung des indisch-deutsch-finnischen Dokumentarfilms MACHINES in die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus (Bautzener Straße 140, 03050 Cottbus) ein und eröffnet hiermit zugleich die Wanderausstellung TÖDLICHE TEXTILFABRIKEN von medico international. Im Anschluss an die Filmvorführung haben die Besucher die Möglichkeit, mit dem Entwicklungshelfer und FAIRTRADE-Referenten Kurt Damm das Thema in einem gemeinsamen Gespräch zu vertiefen und über alternative Handlungsmöglichkeiten nachzudenken, denn Boykott ist keine Lösung, wegschauen aber auch nicht.
Die 2016/2017 erschienene Koproduktion MACHINES veranschaulicht auf eindrückliche, fast schon intime Weise die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in einer Textilfabrik in Gujarat (Indien), die nur eine von vielen Einrichtungen dieser Art ist. Mit starker Bildsprache, unvergesslichen Aufnahmen und Interviews mit einzelnen Arbeitern erzählt der Regisseur Rahul Jain eine Geschichte von Ungleichheit und Unterdrückung von Menschen und Maschinen, die täglich für Tausende Arbeiter grausame Realität ist. Ihre Produkte werden weltweit vertrieben, auch bei uns.
Im April 2013 starben über 1100 Menschen beim Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch, mehr als 2000 Personen wurden verletzt. Das Ereignis ging damals durch die Medien, erschütterte die Menschen weltweit. Zwar hat sich seitdem bereits vieles bewegt, doch noch immer leiden zahlreiche Arbeiter unter teilweise katastrophalen Bedingungen in den Textilfabriken. Dabei ist die Kleidungsproduktion nicht der einzige Wirtschaftssektor, der von inhumanen Arbeitsbedingungen betroffen ist. „Weltweit leben 40 Millionen Menschen in moderner Sklaverei und 152 Millionen Kinder müssen arbeiten“, lautete die erschreckende Meldung der Internationalen Arbeitsorganisation, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, am 19. September 2017. Mit der Veranstaltung am 7. Juni möchte das Menschenrechtszentrum Cottbus die Besucher für dieses Thema sensibilisieren, denn auch im einstigen Zuchthaus Cottbus wurden durch die Häftlinge unter schwierigen Bedingungen Kameras für den VEB Pentacon, die für Billiggeld in den westlichen Ländern verkauft wurden, produziert. In der am 10. Dezember 2017 in der Gedenkstätte eröffneten Dauerausstellung „HAFT-ZWANG-ARBEIT im Zuchthaus Cottbus 1933 – 1989“ wird auf die Arbeitsverhältnisse der Häftlinge eingegangen.
Die Sonderausstellung TÖDLICHE TEXTILFABRIKEN der Hilfsorganisation medico international, die vom 7. Juni bis zum 4. Juli 2018 in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus gezeigt wird, ergänzt den Einblick in den harten und oft sehr gefährlichen Arbeitsalltag in südostasiatischen Textilfabriken.
Der Eintritt ist an diesem Abend frei.
Nähere Informationen zum Film finden Sie unter: http://www.pallasfilm.de/movies/machines/