
Trotz 1:0 Führung und späterer 2:2 Rückkehr in der Verlängerung ist der FC Energie Cottbus in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Der FCE hat erst nach Elfmeterschießen mit 5:6 gegen den Bundesligisten SC Freiburg verloren.
DFB-Pokal im Stadion der Freundschaft. Zu Gast ist der SC Freiburg und mit ihm die beiden ehemaligen Cottbuser Nils Petersen und Tim Kleindienst. Die FCE-Fans werden mit einem lachenden und einem weinenden Auge an das letzte Jahr zurückdenken, da lieferte sich Energie eine packende Partie gegen den VfB Stuttgart, verlor erst nach Elfmeterschießen 5:6.
Energie startet in Bestbesetzung, Maximilian Zimmer und Streli Mamba stehen wieder in der Startelf, beim SC steht Nils Petersen in der Startelf, Tim Kleindienst sitzt zunächst auf der Bank.
Beide Teams verstecken sich von Anfang an nicht und suchen den Weg nach vorn. Die Freiburger agieren druckvoller, sie erarbeiten sich mehrere Standards, Energie versucht es mit schnellem Umschaltspiel, aber die Bälle sind selbst für Streli Mamba zu schnell. Großchancen kann sich keins der beiden Teams in den ersten dreißig Minuten erarbeiten, Cottbus findet die Lücken in der Freiburger Defensive, aber die entscheidenden Pässe sind zu ungenau. Ein Klassenunterschied ist bisher nicht zu erkennen, obwohl sogar zwei Ligen zwischen beiden Vereinen liegen. So bleibt es auch bis zur Halbzeitpause, was die 15.245 Fans im Stadion mit Applaus honorieren.
Trainer Pele Wollitz sieht keinen Grund für einen Wechsel und seine Spieler zahlen es umgehend zurück. In der 46. Minute läuft ein Angriff über rechts, Startsev ist durch, bringt den Ball rein, Zimmer mit einem Luftloch, aber Marcelo de Freitas nimmt Maß und macht das 1:0! Erst knapp zehn Minuten später kann Freiburg ein kleines Ausrufezeichen setzen. Mike Frantz kommt im Strafraum zum Kopfball, Avdo Spahic fliegt, aber der Ball geht am Tor vorbei. Doch bis auf diesen einen Angriff hat der FCE den Bundesligisten nun sogar besser unter Kontrolle als in der ersten Hälfte. In der 74. Minute sorgt Nils Petersen für den nächsten Freiburger Moment. Eine flache Hereingabe nimmt er direkt, knallt die Kugel aber neben das Tor. Die Gäste erhöhen die Schlagzahl und läuten die Schlussofffensive ein. Pele Wollitz denkt aber garnicht daran sich einzuigeln. Er bringt in der 77. Minute Stürmer Kevin Scheidhauer für Maximilian Zimmer. Christian Streich zieht in der 85. Minute seinen letzten Trumpf, Tim Kleindienst kommt für Manuel Gulde.
Das Schiedsrichtergespann zeigt fünf Minuten Nachspielzeit an und Sekunden später jubelt der SC Freiburg, Mike Frantz haut das Ding hinter Spahics Maschen, 1:1! Kleindienst hatte sich vorher gegen Marc Stein durchgesetzt. Bitter für Energie, die bisher nicht viel zugelassen haben. Auf dem Feld passiert nichts mehr, es geht, wiedermal, in die Verlängerung!
ür Kevin Scheidhauer war es nur ein kurzer Einsatz, Felix Geisler ersetzt ihn taktisch bedingt in der Verlängerung, er hatte schon gelb und auch noch ein weiteres Mal gefoult. Die Gäste übernehmen wieder das Heft des Handelns, drücken Energie in die eigene Hälfte. In der 98. Minute rollt ein weiterer Angriff, Startsev ist an Lucas Höler dran, der fällt und Schiri Harm Osmers zeigt auf den Punkt. Ein Elfmeterwürdiges Foul ist nicht zu erkennen, Höler zieht die Schwalbe und bekommt auch noch Recht. Nils Petersen tritt an, Avdo Spahic macht alles richtig, wehrt den Schuss aber nach vorne ab, Petersen ist mit dem Kopf da und macht das 1:2. Cottbus zeigt sich aber nicht geschockt sondern marschiert wieder nach vorn, Fabio Viteritti setzt die Freiburger Abwehr allein matt und macht das 2:2 in der 102. Minute. Brodelte das Stadion vorher schon, kocht es nun über! 2:2 so stand es bereits vor einem Jahr gegen Stuttgart und vor vier Jahren gegen den HSV.
Energie Cottbus kratzt wieder an der Sensation, 15 Minuten bleiben beiden Teams. In der zweiten Hälfte der Verlängerung geht es für Kevin Weidlich nach 110 Minuten nicht weiter, seine Beine krampfen, Marcel Baude kommt. Das war Wollitz letzte Option. De Freitas flankt nach 122 Minuten scharf rein, Alexander Schwolow muss sich richtig lang machen um den Ball noch zur Ecke abzuwehren. Hinten wackelt die Freibuger Abwehr und in Energies Defensive haut Jose Matuwila alles weg was ihm in die Quere kommt. Wie schon im letzten Jahr, nach 120 Minuten steht es weiter 2:2, Elfmeterschießen!
Und jährlich grüßt das Murmeltier.
Der Münzwurf entscheidet, es wird auf die Nordwand geschossen. Nils Petersen ist der erste Schütze und macht ihn diesmal sicher rein. Für den FCE tritt Marc Stein an, trifft ebenfalls. Philipp Lienhart auf Freiburger Seite macht das 3:4, Marcelo de Freitas gleicht aus. Der dritte Schütze für den SC ist Nicolas Höfler, der macht seinen Elfer sicher rein, Lasse Schlüter macht es spannender, aber Schwolow ist nicht mehr entscheidend dran, 5:5. Torschütze Mike Frantz erhöht für die Gäste auf 5:6, Tim Kruse hämmert seinen Schuss in die Nordwand! Nun muss Avdo Spahic den Schuss von Dominique Heintz halten, nein.. wieder scheidet der FCE im Elfmeterschießen aus. Jährlich grüßt das Murmeltier.
Die Fans feiern ihre Mannschaft trotzdem. Kampfgeist, große Moral und ein zwölfter Mann, der bis zum Schluss hinter dem Team stand, sorgten für ein unglaublich packendes DFB-Pokalspiel. Auch Freiburgs Trainer Christian Streich lobte den Energie Cottbus und die Stimmung im Stadion. Demnach spielten beide Teams auf Augenhöhe.
In der dritten Liga geht es am Samstag weiter. Dann empfängt Energie Cottbus den SV Meppen. Anpfiff ist um 14 Uhr im Stadion der Freundschaft.
red