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Cottbus hat den zweitniedrigsten Krankenstand in Brandenburg

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Cottbus hat den zweitniedrigsten Krankenstand in Brandenburg

Der Krankenstand in der kreisfreien Stadt Cottbus ist 2015 leicht gesunken. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte ab. Mit 4,6 Prozent gab es hier landesweit hinter Potsdam den niedrigsten Krankenstand. Dies ist insofern bemerkenswert, weil Brandenburg mit 5,2 Prozent den höchsten Krankenstand unter allen Bundesländern aufweist. Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit in Cottbus an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 46 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Brandenburg wurde mit 5,8 Prozent in Frankfurt (Oder) verzeichnet, der niedrigste mit 4,5 Prozent in Potsdam.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für die kreisfreie Stadt Cottbus zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Die meisten Ausfalltage erfolgten aufgrund von Atemwegserkrankungen wie Husten und Schnupfen. Diese Diagnose war Ursache für fast jeden fünften Fehltag (19,3 Prozent). Grund war eine Erkältungswelle im vergangenen Jahr, die damit die psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angstzustände auf den zweiten Rang (18,6 Prozent) der Fehltage verdrängt. Entgegen des landesweiten Trends nehmen die Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems in Cottbus nur den dritten Rang ein. (18,5 Prozent).

„Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand in Cottbus“, sagt Andreas Preuss von der DAK-Gesundheit. „Unternehmen können aus der Analyse wichtige Impulse für ihr betriebliches Gesundheitsmanagement gewinnen. Um zum Beispiel längeren Erkrankungen durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorzubeugen, bieten wir als Kasse Arbeitgebern konkrete Hilfe an.“ Für ihre Versicherten geht die DAK-Gesundheit als erste Kasse Deutschlands neue Wege: Seit kurzem bietet sie eine medizinische Beratung per Videochat an. An dem Online-Angebot nehmen Ärzte aller Fachrichtungen teil. Versicherte können ihre Fragen schnell und unkompliziert vis-à-vis von zu Hause aus klären. Wichtig: Die Ärzte können im Videochat nicht behandeln
und keine Diagnose stellen. Versicherte bekommen aber eine ausführliche und kompetente Beratung.

Frauen in Cottbus haben 59 Prozent mehr Fehltage als Männer

Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem diesjährigen Gesundheitsreport schwerpunktmäßig den Unterschied von Frauen und Männern in den Krankheitsprofilen und im Umgang mit Krankschreibungen. Für die Studie wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Brandenburg und in der kreisfreien Stadt Cottbus aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. Ein Fazit: Frauen in Brandenburg fehlen häufiger im Job als Männer. Ihr Krankenstand lag im vergangenen Jahr 20 Prozent höher. In Cottbus war der Unterschied landesweit mit 59 Prozent sogar am größten. „Damit ist der viel zitierte kleine Unterschied viel größer als gedacht“, sagt Andreas Preuss. „Die Studie zeigt auch, dass Männer und Frauen von ganz unterschiedlichen Krankheiten betroffen sind.“

Krankheitsunterschiede von Frauen und Männern in Cottbus

In der kreisfreien Stadt Cottbus leiden Männer häufiger (plus 25 Prozent) an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen haben Frauen in Cottbus hingegen 313 Prozent mehr Ausfalltage und bei den Krebsleiden sogar 517 Prozent, was durch das vergleichsweise frühe Auftreten von Brustkrebs bedingt ist. „Betroffene Frauen stehen oft noch voll im Erwerbsleben“, erklärt Preuss. Die häufigste Krebserkrankung bei Männern, der Prostatakrebs, trete hingegen erst im höheren Alter auf – meist ab etwa 60 Jahren. „Diese Krebsfälle bei den Männern werden von unserer Statistik, die sich ausschließlich auf Erwerbstätige bezieht, nicht mehr erfasst“, so Preuss.

Frauen neigen zu Präsentismus

Obwohl Frauen den höheren Krankenstand haben, schleppen sie sich sogar noch häufiger als Männer krank zur Arbeit. Experten sprechen vom Präsentismus: 70 Prozent der Frauen in Brandenburg waren 2015 mindestens einmal krank bei der Arbeit, bei den Männern 63 Prozent. Als Hauptgrund gaben Frauen in der Befragung an, dass sie ihre Kollegen nicht hängen lassen wollten (gut 83 Prozent).

Auch tragen Frauen immer noch einen großen Anteil bei der Betreuung kranker Kinder: Mehr als jede vierte Frau gab in einer Befragung an, dass sie sich bei einer Erkrankung des Kindes selbst krank gemeldet hat, weil sie sich nicht anders zu helfen wusste. Bei den Männern sagten das nur 17,5 Prozent.

pm/red

Foto: Tim Reckmann, www.pixelio.de


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