
Der VfL Osnabrück gibt sich im Heimspiel gegen Energie Cottbus keine Blöße, vor allem in der ersten Halbzeit konnte Energie nach vorn nichts erspielen und lag folgerichtig 1:0 hinten. In Halbzeit zwei stellte Wollitz taktisch um, was das Team besser in Spiel kommen ließ, zunächst machte der VfL dennoch das 2:0 ehe Viteritti kurz vor Schluss den Anschlusstreffer machte. Ein weiterer Konter erstickte jegliche Cottbuser Hoffnungen, Sebastian Klaas erzielte den 3:1 Endstand.
Beim Tabellenführer VfL Osnabrück punkten. Das war die Wunschvorstellung von Claus-Dieter Wollitz unter der Woche, wenn man ihn fragte, was man von der Partie erwarten soll. Ein Mann, der für die Leidensfähigkeit, aber auch für die Durchschlagskraft des FC Energie Cottbus steht, die in den letzten Wochen nach der Durststrecke wichtig war, ist heute wieder dabei, Marc Stein spielt mit Maske über der gebrochenen Nase, neben Jose Matuwila und Kevin Weidlich in der Abwehr. Leon Schneider rückt ins defensive Mitteleld, Andrej Startsev und Fabian Holthaus beackern die Außenbahne, davor spielen Paul Gehrmann sowie Lasse Schlüter, die gemeinsam mit Fabio Viteritti und Streli Mamba für Torgefahr sorgen sollen.
Der Tabellenführer übernimmt nach dem Anpfiff das Spielzepter und generiert die ersten Möglichkeiten und bleibt auch in der Folgezeit feldüberlegen. Nur wenige Gegenstöße gelingen den Cottbusern, sie bewirken aber keine Nervosität bei der sichersten Abwehr der Liga. In der 29. Minute kommen die Osnabrücker über die rechte Angriffsseite. Renneke bringt die Flanke perfekt ins Ziel. Das heißt Marc Heiders Kopf und den setzt er perfekt ein, 1:0 für den Tabellenführer. Kevin Weidlich steigt zwar auch hoch, ist aber viel zu weit von seinem Gegenspieler weg. Es hatte sich angedeutet, viele einfache Ballverluste und wenig Entlastung für die Defensive hatten im bisherigen Spielverlauf den Druck erhöht. In der Folgezeit ändert sich nicht viel, Energie wird zwar ein wenig mutiger, kann aber selbst keine Akzente setzen. Osnabrück selbst kann bis zur Pause aber auch keinen weiteren Treffer erzielen, es bleibt beim knappen Vorsprung.
Im Gästeblock zündet es mal wieder, erneute Strafen für Energie sind dadurch wahrscheinlich. Wollitz reagiert in der Pause, Andrej Startsev und Leon Schneider bleiben in der Kabine, Dimitar Rangelov und Kevin Scheidhauer versärken die bis dahin schwache Defensive. Hinten agiert wieder eine Viererkette, Fabio Viteritti spielt im offensiven Mittelfeld.
Nach dem Wechsel versucht sich Energie in der Vorwärtsbewegung und gerät in der 50. Minute in einen schnellen Konter, Alvarez allein vor Avdo Spahic, der sich groß macht und den zweiten Osnabrücker Treffer verhindert. Die Umstellungen im Cottbuser Team wirken dennoch, sie sind aggressiver und präsenter, was den Hausherren nicht immer schmeckt. Dimitar Rangelov hat nach knapp einer Stunde eine gute Gelegenheit, Körber im Tor ist dran. Auch Fabio Viteritti fühlt sich in seiner neuen Rolle hinter den Spitzen deutlich wohler und ist präsenter mit Aktionen. Die Rollen der beiden Teams vertauschten sich vor 10.212 Zuschauern immer stärker, Osnabrück igelte sich hinten ein und lauerte auf Konter, Cottbus musste kreativ werden. Zur Schlussviertelstunde brachte Wollitz noch Stürmer Nummer vier, Abdulkadir Beyazit kommt für Fabian Holthaus. Doch der Tabellenführer macht den Cottbuser Hoffnungen in der 82. Minute einen Strich durch die Rechnung. Farrona Pulido bekommt einen langen Ball von Marc Heider in die Beine, geht auf Avdo Spahic zu und macht den das 2:0! Perfekter Zeitpunkt aus Sicht der Hausherren, Energie wurde stärker. Als alle dachten, der Drops ist schon gelutscht taucht Fabio Viteritti in der 87. Minute auf der linken Seite auf und schiebt die Kugel ins Netz zum 1:2. Geht da noch was? Nein, der eben eingewechselte Sebastian Klaas nutzt den nächsten Konter eiskalt aus, um nach seiner monatelangen Verletzung den Sack endgültig zu zumachen, Spahic ist ohne Chance. Streli Mamba hat danach nochmal die Chance auf den erneuten Anschlustreffer, legt sich den Ball aber nicht richtig vor und versemmelt die Möglichkeit.
In der zweiten Hälfte zeigte Cottbus, dass sie mithalten und eigene Akzente setzen können, Osnabrück nutzte die Lücken im Offensivdrang des FCE um die gute erste Halbzeit abzurunden. Energie rutscht auf Rang 15 ab und hat noch zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Der VfL festigt seine Position an der Tabellenspitze.
Kommendes Wochenende kommt der KFC Uerdingen nach Cottbus und es gibt ein Wiedersehen mit Stefan Krämer, dem jetzigen Trainer der Gäste.
Fotos: Christiane Weiland