
Vor 20 Jahren ist das Briefzentrum der Deutschen Post in Cottbus ans Netz gegangen. Achtzig Prozent der Sendungen werden seitdem vollautomatisch bearbeitet. Alle Briefe, die im Adressfeld die ersten beiden Postleitzahlen-Ziffern 03 tragen oder die aus diesem Bereich kommen, durchlaufen das Verteilzentrum in Cottbus. Dieser Bereich umfasst Cottbus sowie die Landkreise Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und Elbe-Elster. In 24 Stunden durchlaufen das Sortierzentrum bis zu 750.000 Briefe. Inzwischen sind darunter mehr und mehr großformatige Briefsendungen wie Warenpost, Maxibriefe und Büchersendungen. „Bei diesen Briefen beobachten wir dank des Onlinehandels ein konstantes Wachstum von über 30 Prozent“, sagt Kathrin Rietschel, Leiterin des Briefzentrums der Deutschen Post in Cottbus.
Bundesweit befördert die Deutsche Post im Jahresdurchschnitt 59 Millionen Briefe und Postkarten pro Tag. „Vor Weihnachten erwarten wir an Spitzentagen etwa 65 Millionen adressierte Sendungen in der Zustellung. Auch in Zeiten der Digitalisierung schreiben die Menschen vor den Feiertagen vermehrt Weihnachtsbriefe und -karten“, erzählt die Leiterin des Briefzentrums. Um die größeren Sendungsmengen abzufangen unterstützen in der Vorweihnachtszeit sieben zusätzliche Mitarbeiter, in der Woche vor dem Fest zudem Kollegen aus der Verwaltung. Erst nach den Feiertagen ist der Endspurt: „Wir erwarten wieder deutlich steigende Mengen im so genannten Nachweihnachtsgeschäft. Denn viele Händler zielen mit ihren Dialogmarketing-Aktivitäten darauf ab, dass ihre Kunden ihr Weihnachtsgeld oder ihre Geldgeschenke umsetzen“, so Kathrin Rietschel.
Mehr als 90 Prozent aller Briefsendungen, die in einem der gelben Briefkästen landen oder vom Absender in eine Filiale gebracht werden, erreichen ihren Empfänger bereits am darauffolgenden Tag. 1992 waren es noch weniger als 80 Prozent. Möglich gemacht hat die Steigerung die Verbesserung des ausgeklügelten Logistiknetzes der deutschlandweit 82 Briefzentren. Als die Deutsche Post vor 25 Jahren die fünfstelligen Postleitzahlen einführte, ließ das Unternehmen sukzessiv seine Sortierzentren neu errichten und stattete alle Standorte mit moderner Lese-, Sortier-, und Fördertechnik aus. Die zuvor auf rund 1000 dezentrale Standorte bundesweit verteilte Briefbearbeitung war auf wenige, weitgehend standardisierte Logistikzentren konzentriert. Während noch Anfang der 1990er Jahre weniger als ein Viertel der Briefe mit Maschinen sortiert wurden, läuft die Sortierung heute bis auf wenige Ausnahmen vollautomatisch. „Nur unförmige Sendungen werden noch größtenteils per Hand sortiert“, erklärt die Leiterin des Briefzentrums der Deutschen Post, Kathrin Rietschel.
Hochaufgelöste Kameras scannen Straßenname, Ort und Postleitzahl jeder Adresse. Auch unleserlichere Handschriften vermag das System richtig zuzuordnen. Nur in einigen wenigen Fällen greifen die Mitarbeiter ein und codieren den Brief von Hand nach. „Wenn die Handschrift schwer leserlich und unvollständig ist sowie zusätzlich ein bunter Umschlag verwendet wurde, dann können die Maschinen die Zieladresse manchmal nicht erfassen. Unsere Kollegen sorgen dann dafür, dass die Sendung richtig weitertransportiert wird“, erklärt Kathrin Rietschel. Rund 120 Postler sind im Briefzentrum in Cottbus beschäftigt, sie arbeiten im Drei-Schicht-System in der Sortierung. Von 17 bis 21 Uhr läuft die Abgangsbearbeitung, in der alle Briefe auf ihre Zielregionen in einem der 81 übrigen Briefzentren hin sortiert werden. Die Eingangsbearbeitung erfolgt von 3 bis 9 Uhr für Sendungen, deren Empfänger im eigenen Einzugsbereich in Cottbus und Umgebung wohnen. In der Zeit dazwischen erfolgt die Bearbeitung von Dialogpost sowie Bücher- und Warensendungen.