
Der Tagestipp der NLA-Redaktion für das Filmfestival Cottbus heute lautet (übrigens unabhängig der US-Wahl) "Houstön wir haben ein Problem". Die slowenisch, kroatisch, deutsch, katarische Coproduktion ist im Wettbewerb um den besten Spielfilm und wird heute 17 Uhr in der Stadthalle gezeigt.
Hatte das sozialistische Jugoslawien unter Tito etwa heimlich ein eigenes Raumfahrtprogramm, das Tito für Millionen an die US-Amerikaner verkaufte? Lüftet Regisseur Žiga Virc das letzte Tabu des Kalten Krieges? Selten laviert ein Film so geschickt zwischen Fiktion und Wahrheit.
In den 1960er-Jahren machte Tito einen geheimen Deal mit der NASA. Er verkaufte sein Raumfahrtprogramm an die Amerikaner. Dafür kassierte das sozialistische Jugoslawien Milliarden US-Dollar und erlebte für kurze Zeit einen beispiellosen Boom. Bis die Amerikaner merkten, dass das Programm nicht ausgereift war. Auch jugoslawische Mitarbeiter des Raumfahrtprogramms mussten unter falschem Namen in die USA. In ihrer Heimat wurden sie dafür offiziell als tot oder vermisst erklärt. Nun hat eine Dokumentarfilm-Crew einen dieser Männer in den USA ausfindig gemacht und kehrt mit ihm zurück an die Schauplätze eines lange Zeit gehüteten Geheimnisses.
Regisseur Žiga Virc setzt auf Archivmaterial und neue Interviews wie mit dem Philosophen Slavoj Žižek. Dabei geht es auch immer wieder um die Trennlinien zwischen Verschwörungstheorien, Lügen aus dem Kalten Krieg und einer ernüchternden Realität.
Daten:
Houston wir haben ein Problem
Wettbewerb Spielfilm
Mi 9.11. 17 Uhr Stadthalle
Do 10.11. 20 Uhr Weltspiegel