
"Land am Wasser" ist eine preisgekrönte Langzeitdokumentation des Leipziger Regisseurs Tom Lemke. Die Dörfer Grunau, Domsen und Großgrimma sollen dem Tagebau "Profen" weichen und sind seit den 1990iger Jahren verlassen. Ganz verlassen? Nein! Da gibt es noch Silvio, der Bauer, Dieter, der Schlosser und Norbert. Die drei Männer leben zwischen Ruinen alter Bauernhäuser, Straßen die ins Nirgends führen und ohne Wasser. Das wurde schon lange wegen Nichtgewährleistung sauberen Trickwassers abgestellt. Mit ihrer Findigkeit und Galgenhumor schaffen sie alle Probleme zu beheben. Für Wasser sorgt der Bach und für Reparaturen macht Dieter passend, was nicht passt. Alte Ställe, Häuser und sogar die Brücke werden von Silvio als Scheune genutzt. Alles Schöne täuscht jedoch nicht über das unweigerliche Ende des Dorfes hinweg. Doch wann kommt das? Heute, Morgen oder erst in 10 Jahren? Die Dokumentation beginnt im Jahr 2003 und endet mit dem Wegzug des Letzten, Silvios, 2014. 14 Jahre leben diese Männer in einem Geisterdorf. Immer im Hinterkopf im nächsten Monat weg zu müssen.
Die Lausitz kennt die Situation, wenn zahlreiche Dörfer der Kohlegrube weichen müssen. Wie lange Geisterhäuser in der Landschaft stehen, von den Bewohnern verlassen, weil der Tagebau kommt. Am Ende verlässt man den Kinosaal mit Trauer um die verlorene Landschaft, die in eine unbewohnbare Sandwüste verwandelt wurde und mit der Frage: Ist die Kohle das wert?