
Die Stadt Cottbus hat per 01.01.2017 die Gesundheitskarte für Flüchtlinge eingeführt. Sie kooperiert dabei mit der KNAPPSCHAFT. Möglich wird dies durch den Beitritt zur Rahmenvereinbarung, die das Land Brandenburg mit einigen Krankenkassen abgeschlossen hat.
Betroffen sind die Ausländer, die zum Rechtskreis des Asylbewerberleistungsgesetzes (Paragraf 3/Grundleistungen in den 15 Monaten des Aufenthalts) gehören. Derzeit sind das etwa 450 Personen in der Stadt. Bisher erhielten die Flüchtlinge beim Sozialamt einen Behandlungsschein. Nunmehr erhalten die Betroffenen die elektronische Gesundheitskarte (eGK) von der KNAPPSCHAFT. Die Karte ermöglicht es, im Krankheitsfall direkt zum Hausarzt zu gehen. Die Karte ist mit einem Passbild des Inhabers ausgestattet und hat eine Gültigkeit bis 31. Dezember 2017.
Die Stadt erwartet von dem Verfahren eine Entlastung von Verwaltungsarbeit und ein einfacheres Abrechnungsverfahren. Gleichzeitig stellt die KNAPPSCHAFT aufgrund ihrer Kompetenz sicher, dass die Gesundheitsversorgung zur Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerzzuständen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgt. Sie übernimmt auch die Abrechnung mit den Leistungserbringern und prüft alle eingehenden Rechnungen. Sorge, dass hier Gelder der Versichertengemeinschaft verwendet werden, muss niemand haben. Das Land Brandenburg übernimmt die Finanzierungsverantwortung und trägt die Kosten der gesundheitlichen Versorgung zu 100 Prozent.
Hans-Joachim Röttger, Landesbeauftragter der KNAPPSCHAFT und Leiter der Regionaldirektion Cottbus: „Wir begrüßen die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte im Land Brandenburg. Asylsuchende können sich bei Krankheit direkt ärztlich versorgen lassen und bürokratische Hürden fallen weg, insbesondere auch für die Kommunen.“
Berndt Weiße, Sozialdezernent: „Wir sind zuversichtlich, diese neue Aufgabe mit dem engagierten Partner KNAPPSCHAFT an unserer Seite erfolgreich und effizient umsetzen zu können. Mit der klaren Positionierung des Landes zur Übernahme der Kosten und Risiken können wir auf eine sichtbare Entwicklung verweisen, wie die gesellschaftliche Verantwortung für neu Zugewanderte auf viele Schultern verteilt wird.“
pm/red
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