
Die Gewerkschaft ver.di hat bei den laufenden Tarifverhandlungen für die rund 100 Beschäftigten bei dem privaten Pflegeheimbetreiber Pro Seniore in Cottbus (Residenz Cottbus und Residenz Am Wasserturm) ein Zwischenergebnis erzielt.
Die Gewerkschaft ver.di und Pro Seniore einigten sich am 12. Juli 2016 auf einen Vorschalt-Tarifvertrag, der die Zahlung einer monatlichen Zulage rückwirkend ab Januar 2016 in Höhe von 5% der individuellen monatlichen Bruttovergütung bei einem monatlichen Entgelt bis 2000 EUR brutto und in Höhe von 3,5% der individuellen monatlichen Bruttovergütung bei einem monatlichen Entgelt ab 2000,01 EUR brutto vorsieht.
In dem Vorschalt-Tarifvertrag haben sich die Tarifparteien verpflichtet, die Tarifverhandlungen am 16. September 2016 mit dem Ziel einer zeitnahen Tarifeinigung fortzusetzen. Es besteht das gemeinsame Ziel, dass zum 1. Januar 2017 ein neuer Tarifvertrag in Kraft tritt.
Der Vorschalt-Tarifvertrag ist schon unterzeichnet und in Kraft getreten. Die Nachzahlung erfolgte schon Ende August 2016. Der Tarifvertrag wird als Vorschalt-Tarifvertrag bezeichnet, weil der eigentlich angestrebte Tarifvertrag noch weiter verhandelt wird und im Vorschalt-Tarifvertrag nur eine Zulage geregelt ist. Der überwiegende Teil der Beschäftigten, die in der Regel auch nur in Teilzeit arbeiten (35 Stunden und 30 Stunden pro Woche), erhalten mit dem Vorschalt-Tarifvertrag eine 5%ige Entgelterhöhung ab Januar 2016. „Der Vorschalt-Tarifvertrag ist ein notwendiges Zwischenergebnis für die Beschäftigten bei den Tarifverhandlungen für einen neuen Tarifvertrag“, so der ver.di-Verhandlungsführer Ralf Franke aus Cottbus.
Die Gewerkschaft ver.di führt seit Oktober 2015 mit Pro Seniore für den gemeinsamen Betrieb der Residenz Cottbus gGmbH (Am Fontaneplatz in Cottbus) und der Residenz Am Wasserturm gGmbH Tarifverhandlungen. Der Eigentümer, der Pro-Seniore-Konzern bzw. die Victor´s Bau & Wert AG in Berlin, betreibt rund 130 Senioreneinrichtungen im gesamten Bundesgebiet. Die Tarifverhandlungen werden aber derzeit nur mit den zwei Cottbuser Gesellschaften (Residenz Cottbus gGmbH und Residenz Am Wasserturm gGmbH) geführt.
Am 26. April 2016 hatten sich mehr als 60 Beschäftigte an einem einstündigen Warnstreik zur Durchsetzung der Tarifforderung in Cottbus beteiligt.
pm/red