
Verdient gewinnt TSV 1860 München das Aufsteigerduell am Freitagabend gegen Energie Cottbus in München mit 2:0. Körperlich konnten die Gäste mithalten, spielerisch aber waren die Hausherren vor allem in der ersten Hälfte überlegen. Das 1:0 nach 33 Minuten war ein Eigentor von Fabian Graudenz, das 2:0 besorgt Nico Karger nach 59 Minuten.
Aufsteiger gegen Aufsteiger. TSV 1860 München und Energie Cottbus absolvierten ihre Regionalligasaisons souverän, unterschiedlicher könnten die Vorzeichen dennoch nicht sein. Die Münchener haben ihren finanzstarken Investor, Energie konnte bis Transferschluss personell nicht nochmal nachlegen. Ob Dimitar Rangelov nochmal das Energietrikot überstreift, ist noch unklar. Den besseren Ligastart hatte dennoch der FCE, bisher stehen acht Punkte auf dem Konto, bei 1860 München sind es sieben.
Andrej Startsev und Maximilian Zimmer sitzen heute zunächst auf der Bank, Fabian Graudenz und Daniel Stanese beginnen. Die ersten zwölf Minuten verlaufen recht ereignislos, dann ist Rechtsverteidiger Herbert Paul durch, zieht auf dem nassen Rasen ab, Avdo Spahic reißt die Hand hoch und lenkt das Geschoss noch an die Latte, erste gefährliche Chance für die Hausherren. Aber auch Energie ist präsent, vorn meist nur durch Fouls zu stoppen, die Freistöße bringen aber nichts ein. 1860 übernimmt danach immer mehr die Spielkontrolle und produziert weitere Möglichkeiten. Nach 30 Minuten findet Energie das Gegenpressing wieder, Marcelo de Freitas wird vorn gefoult und führt den Freistoß selbst aus! Daraus resultiert die größte Chance auf Cottbuser Seite, mit seinem feinen Fuß schlenzt er den Ball an die Latte, Henrik Bonmann wäre machtlos gewesen. Im Gegenzug nutzt München nach 33 Minuten ebenfalls einen Freistoß, der jedoch am Ende im Cottbuser Tor landet. Fabian Graudenz ist der Pechvogel, der den Ball gegen das eigene Team über die Linie bringt, es steht 1:0 für den TSV. Das Spiel bleibt intensiv, aber Tore sehen die 15.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena nicht mehr.
Alessandro Abruscia bleibt in der Kabine, Sascha Mölders kommt auf Münchener Seite nach der Pause. Verletzungsbedingt muss 1860 Torhüter Henrik Bonmann nach 55 Minuten ebenfalls vom Feld, Marco Hiller übernimmt für ihn. Spielfluss will nicht wirklich aufkommen, aber die Hausherren machen das Beste draus, Grimaldi bereitet für Karger vor, der bleibt allein vor Avdo Spahic cool, wartet ab und schiebt den Ball durch die Beine des Cottbuser Keepers zum 2:0 nach 59 Minuten ein. Pele Wollitz wechselt danach gleich zweimal, Daniel Stanese und Fabian Graudenz gehen raus, Maximilian Zimmer und Moritz Broschinski kommen. Der 17-Jährige hatte in der A-Jugendbundesliga unter der Woche fünf Tore gemacht. Energie fehlen die zwingenden Abschlüsse um den Druck zu erhöhen. Maximilian Zimmer kann nach 75 Minuten mit einem Freistoß und einer Ecke Akzente setzen, ohne zählbaren Erfolg. Zum Ende hin übernimmt Energie immer mehr da Spiel, aber vorn will einfach nichts gelingen. Der Wille und die Power ist ihnen bis zum Abpfiff anzusehen, dennoch müssen sie ohne Punkte zurück nach Cottbus fahren.
Der Sieg für den TSV 1860 München geht aufgrund der besseren ersten Hälfte in Ordnung, der FCE konnte die richtigen Momente nicht nutzen. Sie bleiben bei acht Punkten nach sechs Spielen, am 07.09. geht es im Landespokal weiter, da wartet der Angermünder FC auf Energie, ehe am 15.09. die SG Sonnenhof Großaspach in die Lausitz kommt.
Pele Wollitz analysierte nach dem Spiel: "Heute hat die letzte Gier vor dem Tor gefehlt und hinten bekommen wir ein dummes Tor. Wir sind hingefallen, aber wir stehen auch wieder auf. Ich habe den Willen in der Mannschaft gespürt, das war mir wichtig."
Fotos: Holger Bergmann